Wertstrommanagement 4.0 #6
Verschwendung identifizieren und managen
12.02.2025 10 min MPDV Mikrolab GmbH
Zusammenfassung & Show Notes
Nein, wir wollen heute nicht über die sieben Todsünden sprechen. Aber dafür über die sieben Arten der Verschwendung in der Fertigung – und wie wir sie mithilfe der Wertromanalyse 4.0 identifizieren und anschließend managen können. Um die Verschwendung zu minimieren.
In dieser Episode erfahren Sie:
In dieser Episode erfahren Sie:
- Den Unterschied zwischen der klassischen Wertstromanalyse und der Wertstromanalyse 4.0
- Detaillierte Infos zur Wertstromanalyse 4.0
- Was die sieben Arten der Verschwendung sind.
- Wie Sie Verbesserungspotenziale in Ihrer Fertigung bestimmen.
(00:00) Intro
(00:49) Klassische Wertstromanalyse und Wertstromanalyse 4.0
(03:12) Wertstromanalyse 4.0 im Detail
(05:16) 7 Arten der Verschwendung
(07:04) Verbesserungspotenziale bestimmen
(00:49) Klassische Wertstromanalyse und Wertstromanalyse 4.0
(03:12) Wertstromanalyse 4.0 im Detail
(05:16) 7 Arten der Verschwendung
(07:04) Verbesserungspotenziale bestimmen
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Sie möchten mehr über Wertstrommanagement erfahren? Dann schauen Sie ins Smart Factory Glossar von MPDV:
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Über das Executive Manufacturing Center (EMC)
Das Executive Manufacturing Center (EMC) von MPDV bietet eine ganzheitliche Beratung für Unternehmen, die ihre Produktionsprozesse nachhaltig verbessern und ihre digitale Transformation vorantreiben möchten. Die Beratungsschwerpunkte und Lösungen von EMC beziehen sich auf folgende Bereiche:
Das Executive Manufacturing Center (EMC) von MPDV bietet eine ganzheitliche Beratung für Unternehmen, die ihre Produktionsprozesse nachhaltig verbessern und ihre digitale Transformation vorantreiben möchten. Die Beratungsschwerpunkte und Lösungen von EMC beziehen sich auf folgende Bereiche:
- Welchen Nutzen kann eine MES-Lösung als Teil einer unternehmensspezifischen Digitalisierungsstrategie haben?
- Wie kann der ROI einer existierenden MES-Lösung durch die Kombination von Lean & IT erhöht werden?
- Wie erreichen Sie Manufacturing Excellence in Ihrer Produktion, Administration und in Unterstützungsfunktionen?
Digitalisierung ist eine unverzichtbare Notwendigkeit, damit Unternehmen ihre Ziele in der Produktion effektiv erreichen können. Das EMC unterstützt seine Kunden sowohl auf einer strategischen, werksübergreifenden, globalen Digitalisierungsebene als auch bei der Umsetzung von Verbesserungsinitiativen in einzelnen Produktionsbereichen auf dem Shopfloor. Weitere Informationen unter www.mpdv.com/emc.
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Transkript
Nein, wir wollen heute nicht über die sieben Todsünden sprechen. Aber dafür über die sieben Arten der Verschwendung in der Fertigung – und wie wir sie mithilfe der Wertromanalyse 4.0 identifizieren und anschließend managen können. Um die Verschwendung zu minimieren.
Damit herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe des MPDV Podcasts "Factory Rock – die Zukunft der Fertigung im Takt." Heute befassen wir uns mit dem sogenannten Wertstrommanagement 4.0, und wie es uns auf dem Weg zur Smart Factory hilft.
Beginnen wir am Anfang. Sie kennen sicherlich schon den Begriff der Wertstromanalyse. Sie ist eine etablierte Methode im Lean Management, um den Ist-Zustand von Produktionsprozessen zu erfassen und zu visualisieren. Während sich die "klassische" Wertstromanalyse auf die Darstellung von Material- und Informationsflüssen konzentriert, um physische Verschwendungen zu identifizieren, geht die Wertstromanalyse 4.0 noch weiter. Denn sie soll auch helfen, ineffiziente Datenflüsse und ungenutzte digitale Potenziale aufzudecken.
Dazu werden neben dem aktuellen Herstellungsprozess und dem Materialfluss bei der Wertstromanalyse 4.0 auch die Informationsflüsse, die Planungsprozesse sowie die eingesetzten IT-Systeme in der Produktion und in den angrenzenden Supportbereichen (z. B. Planung, Instandhaltung, Qualitätssicherung) dargestellt.
Mit anderen Worten: Die Wertstromanalyse verschafft Ihnen einen detaillierten 360-Grad-Blick.
Sie erhalten mit der Wertstromanalyse 4.0 ein Gesamtbild von allem, was in der Produktion vorgeht. Diese Transparenz ist auch notwendig, um Verbesserungspotenziale im Bereich des Lean Managements und in Bezug auf die Digitalisierung zu erkennen. Und diese dann im nächsten Schritt als Basis für zielgerichtete Optimierungen im Sinne einer Smart Factory zu nutzen.
Wenn Sie jetzt an alle Ihre Prozesse, Informationswege, Materialflüsse denken, werden Sie rasch zu dem Schluss kommen: Das wird aber ganz schön komplex. Das ist nicht falsch. Aber diese Arbeit ist dennoch unverzichtbar. Nur so können Sie strukturiert und umfassend vorgehen. Darum sollten Sie auch nicht Bereiche aussparen, sondern beim Eingang des Kundenauftrags beginnen und erst mit der Auslieferung enden.
Aber keine Sorge, es gibt Spezialisten, die Sie bei dieser Erfassungsarbeit tatkräftig unterstützen. Die Experten des Executive Manufacturing Center der MPDV betrachten und dokumentieren in intensiver Zusammenarbeit mit Ihrem Management und den operativ eingebunden Mitarbeitenden alles Relevante: die aktuellen Produktionsprozesse, die Planungsabläufe und eben auch die Informationsflüsse in Ihrem Unternehmen. Außerdem berücksichtigen die Consultants des Executive Manufacturing Center die vorhandenen IT-Systeme und Tools, die in Ihrem Unternehmen für die verschiedenen Abläufe unterstützend im Einsatz sind.
Vielleicht sollten wir an dieser Stelle noch ein wenig detaillierter werden.
Am Anfang der Wertstromanalyse stehen der Herstellungsprozess und der Materialfluss. Dabei werden alle Prozessschritte in der Wertschöpfungskette unter die Lupe genommen. Die Beschreibung der Produktionsprozesse bildet den Kern der Wertstromanalyse 4.0. Dann erst können wir beurteilen, wie schlank der Herstellungsprozess ist und wie gut der Materialfluss funktioniert.
Anschließend werden die Planungsabläufe und Informationsflüsse betrachtet: Dazu ergänzen die Berater den Wertstrom um alle Schritte im Bereich der Planung und des Informationsaustauschs. Neben der Arbeitsvorbereitung und der Produktionsplanung zählen hierzu auch produktionsnahe Supportbereiche wie: Instandhaltung, Werkzeugbau, Intralogistik und Qualitätssicherung.
Ressourcen, Mitarbeitende, Input und Output samt Materialfluss – alles ist wichtig.
Und schließlich kommen die IT-Systeme: Im IT-Bereich ist zum Beispiel von Interesse, welche Software und Systeme im Einsatz sind. Außerdem, ob es Schnittstellen zwischen den Systemen gibt. Und wie gut die Prozesse und die Mitarbeitenden durch die IT bei ihren täglichen Aufgaben unterstützt werden.
Diese aufwendige Analyse ist der Schlüssel dazu, Verschwendung zu erkennen.
In der Wertstromanalyse 4.0 werden alle Erkenntnisse zusammengetragen, so dass sie sich zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Um die Informationen zu veranschaulichen, werden sie in einem "Wertstrom-Diagramm" abgebildet. Dieses zeigt den Ist-Zustand der Produktionslandschaft und visualisiert die Abhängigkeiten sowie das Wechselspiel zwischen den Prozessschritten, Planungsabläufen, Informationsflüssen und den eingesetzten IT-Systemen.
Das klingt nach viel und das ist auch viel. Üblicherweise wirkt das Wertstrom-Diagramm erst einmal sehr überladen, schließlich bildet es die gesamte Komplexität der Fertigung ab. Doch steht das Diagramm, ist es umso leichter, im Schaubild die verschiedenen Arten der Verschwendung zu identifizieren.
Und damit sind wir bei den sieben – nicht Todsünden, sondern den sieben Arten der Verschwendung.
Und das sind, ganz im Sinne des Lean-Production-Gedankens, die sieben Arten der Verschwendung.
Erstens: Transport – Überflüssige Materialbewegungen verschwenden Energie, kosten Zeit und Geld.
Zweitens: Umlaufbestände – Überbestände im Lager binden Kapital und verursachen Lagerkosten.
Drittens: Bewegung – Fehlende Arbeitsplatzergonomie oder unnötige Laufwege schränken die Effizienz der Mitarbeitenden ein.
Viertens: Wartezeiten – Warte- und Liegezeiten wirken sich negativ auf die Durchlaufzeiten aus. Vor allem können sie auch ungeplant auftreten.
Fünftens: Überproduktion – Ganz einfach ausgedrückt: Lagerbestände binden Kapital.
Sechstens: Verschwendung bei der Bearbeitung – Unnötig komplizierte Arbeitsschritte oder übertriebene Sorgfalt werden ebenfalls als Verschwendung angesehen.
Und schließlich Siebtens: Ausschuss / Nacharbeit – Hierzu zählen Materialfehler, schlecht gewartete Maschinen oder Werkzeugprobleme, die zu Qualitätsmängeln führen. Auch Fehler durch Mitarbeitende fallen in diesen Bereich.
Verschwendung gibt es nicht nur direkt in den Produktionsprozessen, sondern auch bei den Informationsflüssen. Dazu zählen zum Beispiel: Fehlende Schnittstellen zwischen den Systemen statt Automation, redundante Datenhaltung statt einheitlicher Quellen, eigenprogrammierte Insellösungen statt Standardisierung, zeitverzögerte Daten statt Echtzeitdaten, standortbasierte IT-Lösungen statt globale IT-Infrastruktur, Einzelsysteme statt einer Komplettlösung.
Nun kennen wir unsere Wertströme auf den unterschiedlichsten Analyseebenen, und wir wissen, wo es überall Verschwendung geben kann. Doch wie schaffen wir die Verschwendung nun ab?
Mit dem geübten Blick der Experten wie vom Executive Manufacturing Center von MPDV lassen sich nun Schwachstellen im Hinblick auf eine Smart Factory aufdecken und entsprechende Verbesserungspotenziale bestimmen.
Doch wie priorisiert man die unterschiedlichen Schwachstellen? Wie geht man mit möglichen Konflikten um und vermeidet, dass durch Behebung einer Schwachstelle an anderer Stelle ein Problem entsteht.
Entscheidend ist an dieser Stelle, die Strategie und die Ziele des Unternehmens zu reflektieren und ggf. zu überarbeiten oder zu ergänzen. Dazu müssen zentrale Fragen beantwortet werden: Wohin soll sich die Produktion entwickeln und welches sind die messbaren Ziele auf dem Weg dahin?
Die Antworten auf diese Fragen sind die Grundlage für den nächsten Schritt. Gemeinsam mit Ihrem Team wird sorgfältig das Wertstromdiagramm entwirrt und in ein klares Sollkonzept entsprechend einer Smart Factory überführt. So werden Stück für Stück die Schwachstellen eliminiert und künftige Prozesse sowie eine IT-Infrastruktur mit geeigneten Funktionalitäten eines Manufacturing Execution Systems, kurz MES, definiert.
Aber Vorsicht: Damit Ihr Sollkonzept auch so wie gedacht in die Realität umgesetzt wird, sollten Sie geeignete Lean-Methoden anwenden und passende Funktionen des MES einführen. Letzteres geschieht, indem ein MES-Lastenheft erstellt wird, das sich aus dem Sollkonzept ableitet und Ihre Anforderungen an ein entsprechendes System detailliert dokumentiert. Damit finden Sie den passenden Anbieter für die Einführung Ihres optimalen MES.
Übrigens: Die Wertstromanalyse ist eigentlich nur der Auftakt einer kontinuierlichen Verbesserung. Denn dank der Transparenz, die sie durch die eingeführten MES-Funktionalitäten erhalten, können Sie weitere Prozessoptimierungen angehen. Aus der Analyse wird dann das fortwährende Wertstrommanagement 4.0 – ganz im Sinne des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP). Schritt für Schritt erreichen Sie so das Zielbild der Smart Factory.
Zum Abschluss noch eine letzte Bemerkung. Die Wertstromanalyse 4.0 wird nicht nur die Basis für Ihre Roadmap Smart Factory. Sie werden bei der Erstellung merken, wie Ihre Mitarbeitenden im Veränderungsprozess besser mitgenommen werden. Diese werden offener für Veränderungen und bringen sich selbst aktiver ein. Das wiederum macht die Transformation zur Smart Factory leichter. Ein Gewinn für alle Beteiligten.
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